Wieder gibt es eine weitere Suchmaschine als Alternative zu Google. Der Browser Brave hat jetzt die Brave Search in die Public Beta geschickt. Auch diese Suchmaschine verspricht ähnlich wie DuckduckGo, die Privatsphäre seiner Nutzer zu schützen. Die Suche soll laut Brave komplett anonym sein und macht erst richtig Sinn, wenn man auch noch den gleichnamigen Webbrowser zum Surfen nutzt.
Zudem behauptet „Brave“, dass die Suchergebnisse aus einem eigenen Index kommen. Allerdings stimmt das noch nicht ganz, ein kleiner Teil der Suchergebnisse stammen eben doch noch von anderen Suchmaschinen, die per APIs befragt werden. Brave verspricht jedoch, dass dieser Teil (13 %) mit der Zeit immer kleiner werden und der Index komplett aus eigenen „Web-Crawlings“ aufgebaut wird.
Man kann den Anteil der eigenen Brave Suchergebnisse über das „Hamburger-Menü“ rechts; in den Brave-Einstellungen sich anzeigen lassen.
Dort kann man auch die Hintergrundfarbe der Suchergebnisse, die standardmäßig auf Hell eingestellt sind, umstellen auf einen dunklen Hintergrund. Generell bin ich von der Transparenz des Suchinterfaces im Suchergebnis sehr angetan.
Ich kann hier vollkommen nachvollziehen, warum mir ein Suchergebnis angezeigt wird, indem ich die Suchfilter ganz einfach einstellen kann. Ich kann das Land einstellen, bestimmten wie stark meine Suchergebnisse nach jugendgefährdenden Inhalten gefiltert werden, den Zeitraum, und ich sehe auf Anhieb, ob eine Lokalisierung meiner Suchergebnisse stattfindet. Das sind alles Dinge, die ich bei Google im Moment nicht mehr so einfach nachvollziehen kann.
Suchergebnis ohne bezahlte Suchanzeigen in Brave Search
Was ich an den Suchergebnissen von Brave schätze, ist, dass sie nicht werbe, verseucht sind mit bezahlten Suchanzeigen, wie bei Google. Das Suchergebnis zum Keyword Lebensversicherung unten, zeigt deutlich, dass hier keine Suchanzeigen zu finden sind. So macht SEO für Keywords in diesem Suchsystem wieder Sinn.
Suchergebnisvergleich Brave Search vs. Google
Der Vergleich der Suchergebnisse zum kommerzielle Keyword „Möbel kaufen“ zeigt deutlich, welche Suchmaschine auf bezahlte Anzeigen setzt und welche euch ein „neutrales“ Suchergebnis zeigt.
Während links das Suchergebnis von Brave ohne bezahlte Suchanzeigen auskommt und seinen Nutzern sofort die unbezahlten neutralen Suchergebnisse anzeigt, besteht das Google Suchergebnis recht zu über 90 % im sichtbaren Bereich nur noch aus bezahlten Google Ads Anzeigen und Google Shopping Ergebnissen. Erst, wenn man runterscrollt unter der Google Maps Karte, fangen die unbezahlten Suchergebnisse an. Aus SEO-Sicht sind die Brave-Suchergebnisse deutlich besser, da wir hier uns die Aufmerksamkeit nicht mit bezahlten Anzeigen teilen müssen. Aus Nutzersicht hat das linke Brave-Suchergebnis den Vorteil, dass es ein neutrales Suchergebnis und eine neutrale Bewertung der Suchmaschine ist ohne finanzielle Interessen. Auch kleinere Unternehmen mit geringerem Marketing Budget sollten mehr Interesse an den Brave-Suchergebnissen haben, da sie in diesem Suchsystem auch gegen große Konzerne eine Chance haben, neue Kunden zu finden.
Fazit
Mehr Wettbewerb auf dem Suchmaschinenmarkt ist willkommen! Vor allem die Kombination aus Browser und Suchmaschine mit eigenem Index machen Brave zu einer ernsthaften Alternative zu Google. Es bleibt abzuwarten, bis sich diese Suchmaschine ihren Marktanteil erobern wird. Erst wenn Brave Search hier Marktanteile jenseits der 20 % erreicht, wird es für Onlinemarketer zu einer lohnenswerten Traffic-Alternative zu Google, angesichts der Trägheit der Internetnutzerschaft, Neuerung anzunehmen, befürchte ich jedoch, dass es bis dahin noch ein Weilchen dauern wird.