5 Jahre selbstständig als SEO & Freiberuflicher Journalist

5 Jahre selbständig als SEO

Ich feiere diesen Monat mein fünfjähriges Jubiliäum meiner Selbstständigkeit. Im August 2011 habe ich die Bestätigung des Dresdner Finanzamtes bekommen, dass sie mich als Freiberufler anerkennen und den Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit erhalten. Rückblickend auf die letzten 5 Jahre kann ich sagen, dass ich alles richtig gemacht habe und meine Entscheidung auf eigenen Füssen zu stehen, einer der besten Entscheidungen in meinem Leben  war.  Aber wie kam es eigentlich dazu?

Wie ich zum Suchmaschinenoptimierer wurde

Zum Thema SEO (Suchmaschinenoptimierung) bin ich während meiner Studienzeit an der Uni Duisburg-Essen gekommen. Das liegt jetzt über 15 Jahre zurück. Als notorisch knapper Student war ich auf der Suche nach besseren Finanzierungsmöglichkeiten als mein damaliges Bafög und  Studentenjob, den ich damals hatte. Im Internet bin ich dann auf eines dieser berühmt berüchtigten „Schnell und hektisch reich werden eBook“  gestoßen. Ja die gab es damals auch schon und haben in meinem Fall auch tatsächlich funktioniert! Allerdings nur für eine gewissen Zeit. Damals war das Internet noch lange nicht so reglementiert wie es heute ist und  es gab viele Lücken die man als findiger User einfach nutzen konnte.

In dem besagten eBook wurde eine Methode beschrieben wie man aus den 5 $  für das Eröffnen eines Google Adwords-Kontos mal eben 50 $ machte. Damals konnte man noch in Google Adwords als Affiliate direkt auf die Webseite seines Advertiser weiterleiten ohne eine eigene Landingpage habe zu müssen und den Begriff „Brand Bidding“ kannte man hierzulande noch nicht.   Die Methode hatte tatsächlich funktioniert und innerhalb von nur wenigen Wochen hatte ich genügend Geld im Netz gemacht um mir ein Privatstudium an der Düsseldorfer Akademie für Marketing -Kommunikation zu leisten. Ich brach also mein Studium der Politikwissenschaften ab und wechselte nach Düsseldorf.

Mit der Zeit wurden die Regeln im Netz immer schärfer und es wurde immer komplizierter mit Google Adwords billig an Traffic zu kommen der auch konvertierte. Ich suchte nach Wegen, wie ich ohne Klickpreise an Traffic komme. Als 1. musste natürlich eine eigene Website her und ich beschäftigte mich im Selbststudium mit dem Thema SEO. Das Abakus-Forum von Alan Webbs SEO-Agentur war meine erste Anlaufstelle damals.

Während meines Abendstudiumstudiums an der DAMK hatte ich aber immer noch meinen damaligen Studentenjob bei einer Bank im Call-Center, den ich mittlerweile als Vollzeitjob nachging. Eine zeitlang hatte ich also eine Dreifachbelastung: mein Abendstudium, meine Affiliate und SEO-Tätigkeit (als selbstständiger Nebenerwerb) und mein Call-Center Job. Das war Stress pur und auch der Grund warum ich eine zeitlang im Netz eher unauffällig war und mich aus der damaligen SEO-Szene zurückgezogen hatte.

Irgendwann hatte ich mein Studium fertig und es blieben nur noch mein Call-Center Job für die Bank und meine Internetprojekte übrig. Aber an Durchatmen war nicht zu denken. Die Lage in meinem Call-Center Job wurde zunehmends unangenehmer. Ich schreibe nur Umstrukturierung, Übernahmen, immer mehr unzufrieden Kunden und Finanzkrise. Den Rest könnt Ihr Euch ja denken.

Dann passierte noch ein einschneidendes Erlebnis. Mein erstes Kind Ariane wurde geboren. Dies war mit ein Stein des Anstoßes, meinen vermeintlich sicheren aber stressigen Job bei der Bank aufzugeben und mich komplett selbstständig zu machen. Schließlich hatte ich ja was ordentliches gelernt und wollte endlich Geld verdienen und mein eigener Herr sein.

Arbeitsplatz kündigen ohne Sperre, so kann es funtionieren

Den endgültige Entschluss fasste ich aber erst Ende 2010. Am 02.01.2011 bin ich also ins Büro meines Abteilungsleiters hereinspaziert und habe gesagt: „Chef, ich kündige und bin dann mal weg.“ Das Gesicht von ihm war echt klasse. :-D

Für den Moment zu mindest, denn in meinem damaligen Arbeitsvertrag stand etwas von Kündigungsfristen und ich musste dann doch noch ein paar ziemlich doofe Wochen in dem Call-Center verbringen.

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie ich es geschafft habe einfach zu Kündigen ohne finanzielle Einbußen? Wer Kündigt bekommt doch kein Arbeitslosengeld bzw. eine Sperrzeit von mehreren Wochen!

Das stimmt meistens ja, aber in meinem Fall kam mir meine Tochter zu Hilfe ohne es zu wissen. Ich konnte nämlich aus „besonders wichtigem Grund“ meinen relativ sicheren Job Kündigen. Da meine Frau aus der Elternzeit kam und einen neuen Job in Sachsen angeboten bekam und auch annahm und nach Dresden gezogen ist. Da wir verheiratet waren und sie jetzt in einem anderen Bundesland wohnte, musste ich quasi meinen „sicheren“ Job kündigen, um bei meiner Familie sein zu können.

Auf den Weg in die Selbstständigkeit

Mit meinen Plan im Hinterkopf mich voll selbstständig zu machen, viel mir diese Entscheidung sehr leicht.  Im Februar 2011 zog ich also von Moers (NRW) nach Dresden. Nachdem wir uns in der neuen Wohnung eingelebt hatten, musste ich noch für meinen Gründungszuschuss ein Seminar für angehende Unternehmer bei der IHK Dresden machen und einen Businessplan erstellen. Das Rüstzeug dafür hatte ich zum Glück während meiner Studienzeit gelernt.

Als mein damaliger Sachberarbeiter meine Businessplan gesehen hatte glaubte er kaum wie sorgfältig und detailliert er war. Er versicherte mir, dass ich mit solch einem Businessplan auch zu einer Bank, hätte gehen können. Lange Rede kurzer Sinn Im August 2011 erhilet ich also kein Arbeitslosengeld mehr, sondern Gründungszuschuss. Nicht das ich ihn zwingend nötig gehabt hätte, aber es war echt ein nettes zu Brot und auch ein wenig Sicherheit für die nächsten 18 Monate.

Warum ich als Freiberuflicher Journalist tätig bin

Die Antwort ist ganz einfach die Berufsbezeichnung Blogger gab es damals so noch nicht. Meine Haupteinahmen stammten damals,wie auch heute noch aus den Erstellen von Texten für Onlinemagazine und Blogs. Bis heute werde ich häufiger als SEO-Texter wahrgenommen und gebucht, als SEO-Berater. Zudem gibt es einige Vorteile, wenn Freiberufler ist un zudem noch der schreibenden Zunft angehört.

Private Krankenversicherung (PKV) oder Gesetzlliche (GKV), das ist hier die Frage?

Zunächst war mein Status als Freiberuflicher Journalist und PR-Berater nicht ganz klar. Daher habe ich mich anfangs für die PKV entschieden. Die Meldung, dass mich die Künstlersozialkasse aufnimmt, kam dann aber und ich ärgerte mich, nicht doch noch in der gesetzlichen Krankenkasse geblieben zu sein. Als KSK-Mitglied habe ich nur die Hälfte der Sozialkosten und praktisch wie ein Angestelter sozial abgesichert. Ich hätte mir also locker eine Mitgliedschaft in der GKV leisten können.

Wer einmal bei der PKV ist kommt nicht mehr zurück!

Das stimmt so nicht. Mit diesem Argument will die GKV Wechselwilligen bange machen. Wenn ich eines gelernt habe, ist es dass es immer einen Weg gibt.  In meinem Fal gab es wieder einmal ein Schlupfloch. Denn als „Berufsanfänger“  hatte ich nach 2 Jahren wieder die Wahl bei der KSK mich doch nochmal umzuentscheiden. Das heißt also, dass ich nach 2 Jahren PKV Mitgliedschaft als Freiberuflicher Journalist einfach so ohne Nennung weitere Gründe wieder zurück in die GKV wechseln konnte. Das habe ich natürlich auch gemacht, weil es unter dem Strich für mich günstiger ist in der gesetzlichen Krankenkasse zu verbleiben.

Ausblick auf die nächsten 5 Jahre

Aktuell läuft es ganz gut und ich habe regelmäßig neue Anfragen. Das Thema SEO-Beratung scheint nun auch immer mehr in den Mittelpunkt zurücken. Ich habe immer noch viele eigene Projekte im Netz und werde sie auch weiterhin halten.  Aktuell arbeite ich  immer mehr mit Matthias Herzog von IT-Service Herzog zusammen. Er als Web-Programmierer und ich als Onlinemarketer und Texter könnten gemeinsam mehr Kundenprojekte und noch umfassender betreuen.

Sicherlich werden die nächsten 5 Jahre noch spannend werden. Leider besitze ich keine SEO-Glaskugel mit der ich die Zukunft vorhersehen kann. Fachlich kann ich nur sagen, dass Google und immer mehr Facebook den Puls im Onlinemarketing angeben und es weiter spannend bleiben wird.

 

 

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