Was ist besser? Und wie kann ich mit einer Festlegung des Domainnamens, Doppelten Content vermeiden?
Die Frage, ob eine Website-URL mit oder ohne „www“ gestaltet sein sollte, ist ein lang diskutiertes Thema unter Webmastern und SEO-Experten. Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf die Benutzerfreundlichkeit, sondern auch auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) Ihrer Website. In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile beider Optionen erörtern und Ihnen eine klare Anleitung geben, wie Sie die beste Wahl für Ihre Website treffen können.
Immer wieder habe ich Kundenanfragen für die ich keywordoptimierte Texte schreiben soll. Meist entwickelt sich dann mehr daraus und ich komme dann auf den Punkt OnPage Optimierung zu sprechen. Viele Laien verstehen darunter nur, die Seite schön zu gestalten und den Content wohl optimiert, ihren Nutzern und Google optimal zu präsentieren. Das Ganze hat aber auch eine technische Dimension. Der beste Content bleibt unter seinen Wert, wenn er technisch nur ausreichend präsentiert wird, um es mit Schulnoten auszudrücken.
Doppelter Content: Ein SEO-Albtraum
Die Rede ist vom Doppelten Content (Inhalten) aufgrund einer uneinheitlichen Schreibweise der Internetadresse. Internetseiten die nicht vernünftig optimiert sind, können dann über die Eingabe mit oder ohne www. im Domainnamen aufgerufen werden. Für den Menschen ist das kein Problem, aber Suchmaschinen und in Deutschland speziell Google, hat damit ein Problem. Naja, man kann zwar über die Google Webmaster Tools die Version einer Seite festlegen, aber allein darauf verlassen würde ich mich nicht. Zumal man dieses Problem mit 3 Zeilen Code sofort beheben kann. Außerdem soll es ja auch noch andere Suchmaschinen außer Google geben, die dann trotzdem ein Problem mit Doppelten Content haben.
Technische Lösungen: Die .htaccess-Datei
Über eine Spezielle Datei kann man den Apache Webserver zwingen fehlerhafte Domainnamen umzuschreiben bzw. und auf die richtige Adresse weiterzuleiten. Die Datei nennt sich im Fachjargon „.htaccess“ und wird direkt im „htdocs“ Ordner des Servers abgelegt. Wer diese Datei bearbeitet sollte unbedingt vorher ein Backup davon machen. Wenn man beim Bearbeiten der .htaccess Datei einen Fehler macht, kann das die ganze Website unerreichbar für den Rest der Welt machen. Es ist eine sehr mächtige Datei in der sehr viele SEO Grundlagen, die das Serververhalten steuern hinterlegt sind. Also immer schön vorher abspeichern, z. B. als htaccess1.txt.
Die .htaccess hat nämlich gewöhnlich keine Dateiendung und anstatt dessen einen Punkt vorweg. Das soll sie als Systemdatei kennzeichnen, die eigentlich unsichtbar ist für den Normaluser. Meist wird sie deswegen nicht immer sofort im FTP Client dargestellt, sie ist aber bei einem Apache Webserver ganz sicher da.
Wer seine Seite mit WWW festlegen möchte verwendet diesen Code in der .htaccess
RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www\.domainname\.de$
RewriteRule ^(.*) https://www.domainname.de/$1 [L,R=301]
Die erste Zeile schaltet den Umschreibmodus des Webservers an. Die zweite Zeile legt die Bedingung fest, ab wann umgeschrieben werden soll, also immer dann wenn die Eingabe kein www im Domainnamen enthält. Das drückt dieses Zeichen aus: „!“ Die nächste Zeile beschreibt die Umschreibregel, und weist den Webserver dazu an die fehlerhaften Eingabe per 301 (dauerhaft) umzuleiten.
Wer auf das WWW in der URL verzichten möchte nimmt diese Variante
RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www\.domainname\.de$
RewriteRule ^(.*) https://domainname.de/$1 [L,R=301]
Fertig ist das ganze SEO-Hexenwerk an dieser Stelle. :-D
Marketing-Perspektive: „www“ oder nicht?
Vom Marketingstandpunkt aus betrachtet, kann die Verwendung von „www“ in der URL vorteilhaft sein, da viele Internetnutzer es gewohnt sind, „www“ vor einer Webadresse einzugeben. Andererseits sind kürzere URLs ohne „www“ einfacher zu merken und schneller einzugeben.
Ich selber neige dazu das WWW bei meinen Domains eher wegzulassen, weil ich kurze Internetadressen praktischer finde und schneller einzugeben sind. Es ist aber reine Geschmackssache. Vom Marketingstandpunkt aus betrachtet ist die lange Variante mit WWW vorneweg trotzdem interessant, da die meisten Internetnutzer es gewohnt sind das WWW vorneweg einzugeben.
Wie Eingangs schon erwähnt sollte es die Website immer nur unter einer Version erreichbar sein. Das hilft doppelten Content zu vermeiden, gibt den Usern Orientierung beim nächsten Besuch, legt das eigene Selbstverständnis fest und gehört für mich einfach auch zum Branding mit dazu.
Denkanstöße und Fragen
- SEO-Überlegungen: Haben Sie bereits überprüft, ob Ihre Website unter beiden URL-Versionen erreichbar ist und dadurch doppelter Content entsteht?
- Technische Implementierung: Sind Sie vertraut mit der Bearbeitung der .htaccess-Datei, und haben Sie bereits entsprechende Umleitungen eingerichtet?
- Benutzererfahrung und Marketing: Welche URL-Version passt besser zu Ihrer Markenidentität und Benutzererfahrung?