Warum zu viele Backlinks schädlich sein können
Es kommt immer wieder vor, das kunden auf mich zukommen und von plötzlichen Rankingverlusten berichten, die sie festgestellt haben. Manchmal haben sie sogar von Google eine Meldung über unnatürlich eingehenden bzw. ausgehende Links erhalten. In diesen Fällen sollte immer ein Linkaudit erfolgen.
Google hat den Linkspam den Kampf angesagt. In regelmäßigen sogenannten „Penguine-Updates“ werden Seiten abgestraft die nach Googles Meinung unnatürliche Links erhalten haben. Google möchte am liebsten nur freiwillig gesetzte Links werten und hat auch in seien Webmaster-Richtlinien klare Spielregeln dazu aufgestellt.
Diese Regeln wurden in der Vergangenheit von vielen Webmastern und SEO-Agenturen ignoriert. Seit einiger Zeit drängt die Suchmaschine jedoch auf deren Einhaltung. So viel zur Erklärung der plötzlichen Ränkingverluste und der Google-Meldungen.
Wie kann ich meine Rankings wieder herstellen?
Wer eine manuelle Penalty erhalten hat muss unbedingt handeln und Google seine guten willen zeigen und Links entwerten, bzw. entwerten lassen. Bei algorithmisch bedingten Rankingverlusten, z. B. durch zu viele Links mit harten Keywordtext, kann auch ein Gegensteuern mit natürlicheren Linktexten helfen. Anstatt die Seiten mit einem Monykeword zu verlinken, könnte z.B, der Brandname als Linktext gewählt werden. In beiden Fällen sollte iterativ vorgegangen werden, also nicht gleich alle Links auf einmal ändern oder entwerten lassen, sondern Schritt für Schritt.
1. Überblick über die eingehenden bzw. ausgehenden Links verschaffen
Sofern man selber nicht per Excel über den eigenen Linkaufbau buch geführt hat, gibt viele Tools zur Linkanylse woher man auch diese Daten kostenlos bekommt, z.B. SEOkicks und die Google Webmaster Tools. Es gibt auch kostenpflichtige Toolanbieter, wie z.B. LinkDetox, Sistrix Toolbox mit Link-Modul , Sistrix Linkrating Tool oder seit neustem das XOVI-Disavow-Tool.
Wer einen Überblick über eine ausgehenden Links benötigt sollte seine Seite einer kleinen Onpage-Analyse unterziehen. So kann z.B. das SEO-Tool Screaming Frog auch durch das crawlen der eigenen Seite auch zuverlässig alle ausgehenden Links samt Linktexten erkennen.
2. Links bewerten
Jetzt wo wir unsre Links kennen müssen wir diese auch bewerten und eine Risikoeinstufung vornehmen. Bei diesem Schritt ist immer noch ein Mensch gefragt, diese Arbeit kann kein Tool vollkommen ersetzen. Einige kostenpflichtige Tools bieten zwar schon eine Risikoanalyse der Links an, dennoch sollte man sich hierauf nicht 100%ig verlassen.
Neben der Tool-Einschätzung bewerte ich die Seiten vor allem nach der Optik und dem Thema kritisch.Beispiel, manche Tools werten eine geringe Sichtbarkeit als ein schlechtes Seitenkriteriumm, aber wenn die Seite sehr neu ist und das Thema zu meiner Seite passt, dann ist ein Link von so einer Seite für mich vollkommen ok. Auch der Linktext sollte immer wieder passen zu harte Linktexte, also Linktexte die nur au seinem Wort bestehen sollten vermieden werden bzw. wohl dosiert sein.
3. Links entwerten bzw. entfernen lassen
Jetzt, wo ich die faulen Eier in meinem Linkprofil identifiziert habe ist es an der Zeit diese loszuwerden. Auch hier gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, die ich habe. Am einfachsten ist es, wenn die Links von einem eigene Linknetzwerk stammen. Hier habe ich vollen Einfluss und kann sofort die Linktexte ändern und bei Bedarf die Links per „nofollow-attribut“ entwerten. Oder ich kann sie komplett entfernen, wenn die Links überhaupt keine Sinn ergeben.
Bei Links die durch Dritte entstanden sind kann ich zunächst vesuchen den Webmaster der Webseite zu kontaktieren und ihn/sie darum bitten die Linktexte zu ändern, den Link per „Nofollow-Attribut“ zu entwerten oder ganz entfernen zu lassen. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und mittleweile sind auch viele Webmaster von den SEO-Agenturen genervt. Denn es kann passieren das die gleiche SEO-Agentut, die noch vor einem Jahr nach eine Link gefragt hat, in auch darum bittet ihn wieder zu entfernen. Und nicht jeder Webseitenbetreiber hat eine SEO-Bezug und kommt sich dabei gelinde gesagt veräppelt vor.
In den Fällen, wo man keine direkten Ansprechpartner zu den Links ermitteln kann, hilft Google selber direkt einem weiter. Man kann über das sogenannte Disavow-Tool per Textdatei direkt entwerten lassen. Dieses Tools ist nicht direkt über die Search Console erreichbar, sondern nur über diesen Link https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main.
Google befürchtet, dass sonst zu viele Laien sich dem Thema annehmen und dann aus Versehen auch gute Links entwerten. Die Folge wäre dann ein unnötiger Rankingverlust.
Links sollten also nur nach einer sehr kritische Überprüfung durch einem Profi entwertet werden!
Wie erstelle ich eine Disavow-Datei
Man kann über das Disavow-Tool entweder nur einzelne Links von einer bestimmten Seite entwerten lassen oder gleich ganze Domains entwerten lassen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die Entwertung der ganzen Domain schneller verarbeitet wird, als das Entwerten einzelner Unterseiten. Dennoch haben beide Ihre Berechtigung. Wer also auf einer schnelle Entwertung drängt, kann hintenheraus sich keinen gefallen tun.
Bei spammigen Domains ist die Entscheidung klar, hier gehört die gesamte Domain entwertet. Aber wie sieht es Beispielsweise mit einem Forenlink aus der mit harten Keyword der in einem für mich sehr relevanten Forum entstanden ist? Hier sollte im Zweifelsfall nur diese eine Unterseite entwertet werden.
Der Aufbau einer Disavow-Datei sieht wie folgt aus:
https://spam.example.com/stuff/comments.html https://spam.example.com/stuff/paid-links.html domain:beispieldomain.ru
Im Grunde ist die Disavow-Datei nur eine Textdatei mit Urls der Seiten, die auf die eigene Seite verlinkt. Wenn ich eien gesamte Domain entwerten lassen möchte, füge ich nur den Zusatz „domain:“ hinzu gefolgt von der Domain. Das war es dan auch schon.
Linkentwertung aufheben
Manchmal ist man bei den Linkentwertungen über das Ziel hinaus geschossen und es wurden zu viele gute oder neutrale Links gleich mit entwertet. Auch hierfür gibt es eine Lösung. Man lädt sich die zuvor hochgeladene Disavow-Datei wieder herunter und bearbeitet diese nach und entfernt die „guten“ bzw. „neutralen“ Links, anschließend wird die neue Disavow-Datei hochgeladen.
Abschließende Worte
Wenn jetzt alle Links korrekt bewertet und gegeben Falls auch entfernt oder entwertet worden sind. Muss man eine Zeit abwarten. Google hat zwar angekündigt, dass das nächste Penguin-Update in echtzeit auf Linkentfernungen reagieren soll, aber das ist noch alles Theorie. Er braucht also eine gewisse Zeit bis auch alle Links für Google als entwertet gelten.
Hinweis!
Das Entfernen/ Entwerten von Links bedeutet nicht, dass die Rankings komplett wiederhergestellt werden!
Bestenfalls werden nur Positionen wieder erreicht, die ohne den „unnatürlichen Linkaufbau“ gerechtfertigt wären. Linkaufbau oder besser gesagt, ein modernes Linkmanagement, das die Google Guidlines einhält, bleibt trotzdem erforderlich. Wenn die schlechten Links entfernt wurden braucht es also neue „gute“ und verdiente Links für die eigene Webseite, damit die ursprünglichen Rankings wieder hergestellt bzw. verbessert werden.
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