Gerade habe ich über den Blog von www. seeding-alliance.de eine interessante Infografik entdeckt. Sie ist das Resultat einer Bloggerumfrage, an der ich auch im April 2015 teilgenommen habe, aber komplett aus den Augen verloren hatte. Von über 20000 angeschriebenen Bloggern haben letztendlich nur 1149 Blogger teilgenommen. Eines vorweg – die Blogger, die an dieser Umfrage teilgenommen haben sind sehr widersprüchlich. Meine Gedanken zu dieser Infografik habe ich unten aufgeschrieben.
Wer ist der/die deutsche Blogger/in
So wie es ausschaut, gehöre ich dem Alter nach auch zum soliden Mittelfeld und der größten Gruppe der Blogger im Alter von 30 bis 39 Jahren an. Über 64 % der Blogger betreiben so wie ich ihren Blog über 3 Jahre lang. Den Zeitraum finde ich doch ein wenig zu knapp. Blogs gibt es doch immerhin schon sehr viel länger als 3 Jahre. Ich blogge z.B. seit 2006 regelmäßig.
Als Betreiber von mehr als 5 Blogs gehöre ich zu der Minderheit von nur 15 %. Immerhin verdienen 70 % der blogger mit ihren Blog Geld, aber ob sie davon auch leben können, steht auf einem anderen Blatt. Gerade mal 21 % der teilnehmenden Blogger verdienen mehr als 1000 € im Monat damit. Was bin ich froh auch zu diesen 21 % zugehören. ;-)
40 % der Blogger verdienen als Linkhuren ihr Geld. Sorry, für die drastischen Worte. Das ist nicht böse gemeint. ;-) Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Advertorials immer noch so gut laufen wie 2012 und 2013. Das Thema sollte doch spätestens seit den Penguine-Updates durch sein? Meine Einahmen speisen sich jedenfalls nicht mehr durch Advertorials, sondern durch andere Quellen (z.B. Beratungsaufträge), Affiliate und Adsense. Plista habe ich in den Wind geschossen und Bannerwerbung ist nicht wirklich meins.
Deutsche Blogger verkaufen sich unter Wert!
Die Frage nach den Verdienstmöglichkeiten fand ich auch ganz putzig. So was ist immer schwer zu beantworten. Fakt ist, wer am Ball bleibt und ernsthaft sein Business verfolgt wird Erfolg haben. Die Frage nach der Investition in den Blog sollten eigentlich alle mit mehr als 100 € beantworten. Denn schließlich ist das Schreiben von Blogbeiträgen auch Arbeitszeit und eine Investition und als Freiberufler sollte man eh nicht zu knapp seinen eigenen Lohn kalkulieren. Nur 21 % gaben an mehr als 100 € pro Monat in den eigenen Blog zu investieren. 42 % der Blogger gaben an, dass sie weniger als 20 € pro Monat in den Blog investieren. Die Antworten sind also nicht stimmig mit dem Arbeitsaufwand, den viele Blogger in der Umfrage angegeben haben. Hieran kann man deutlich erkennen, dass sich die deutschen Blogger noch immer unter Wert verkaufen.
Aber immerhin 50% gaben an, dass sie eigene Bilder für Ihren Content verwenden. Ja, auch das ist eine Investition. Die Bilder sind auch etwas Wert und brauchen Zeit in der Nachbearbeitung. Ich selbe nutze verschiedenste Bilderquellen, z.B. Wikimedia Commons, Flickr, Fotolia und natürlich auch eigene Bilder zum Großteil.
Links gibt es nur gegen Geld und Blogparaden sind verpönt
Die nächsten 2 Fragen haben es auch in sich und zeigen eine Widersprüchlichkeit in der deutschen Blogosphäre. Die Frage lautete:
„Welche Marketingmaßnahmen setzt du zum Bekanntmachen Deines Blogs ein?“
35 % gaben zu SEO zu betreiben, aber nur 21 % scheinen von ihrem Bloggerdasein leben zu können (siehe oben). 31 % gaben Social Media als Marketingmaßnahme an und vergaßen dabei, dass Ihr Blog eigentlich auch zu den Social Medias zählt. Das erklärt natürlich auch das „asoziale“ Verhalten. Denn als die Frage nach den Blogparaden gestellt wurde. Denn hier gaben deutliche 70 % an, nicht an Blogparaden teilzunehmen!
Wo kämen wir den dahin, einen Link umsonst an einen anderen Blogger weiterzugeben? Dafür gibt es doch schließlich kein Geld. Außerdem reicht es ja aus, wenn man sich sozial auf facebook und Twitter gibt.Und wieso sollte ich meine Leser von mir ablenken und auf andere nützliche Blogs hinweisen, da schneide ich mir doch ins eigene Fleisch. Das mag so manch kleines Bloggerhirn denken, also so wird das nichts werden mit einer prosperierenden Bloggerei in Deutschland. Im Grunde steht sich die deutsche Blogosphäre selbst im Weg. Würden Blogparaden mehr angenommen werden, wäre es gerade für die vielen kleinen Blogs viel einfacher. Facebook und Twitter wären für die Promotion weniger relevant. SEO und Blogparaden schließen sich nicht unbedingt aus. In meiner Anfangszeit haben wir wöchentlich Blogparaden aufgezogen und manchmal wurden es sogar über 50 Teilnehmer. Aber in den Zeiten von Penguine und Panda haben sehr viele Blogger Angst. Das ist sehr schade. :-(
Diese Themen bewegen die Blogger
Bei den Fragen zu den Themen rangieren die Freizeit und Hobbythemen ganz oben mit 9 %, gefolgt von Lifestyle & Mode mit 7% und Gesundheit & Ernährung mit 6 %. Reisen & Touristik mit 6 % interessieren auch viele Blogger. 6 % der Befragten gaben an Blogs zu Internet & Marketing zu schreiben.
Ich selber habe mehrere Blogs, ganz einfach weil ich als Mensch vielschichtig bin und ich nicht alle meine Themen in nur einen Blog adäquat behandeln könnte. Ich habe Blogs zu Internet & Marketing, wie z.B. diesen hier und Blogs zu Hobby & Freizeit sowie Gesundheit & Ernährung. Die Themen Sport & Elektronik sind auch mit dabei. Was man ebenso als SEO so alles im Internet rumfliegen hat, um zu monetarisieren. Nicht jedes Projekt ist wirklich lukrativ und besteht nur zu Testzwecken.
Die Frage nach der Postingfrequenz erklärt auch, warum viele Blogger von ihrer Tätigkeit nicht leben können. 55 % posten weniger als 10 Beiträge im Monat. Das ist viel zu wenig! Ich veröffentliche zwar nicht jeden Tag hier, aber dafür dann mindestens einen Beitrag auf einen meiner anderen Blogs.
Blogger recherchieren primär Online
Die drei üblichen Verdächtigen sind die Bloggerinfoquellen:
- Wikipedia
Diese Blogger beeinflussen andere Blogger
Die drei einflußreichsten Blogger laut de Umfrage sind:
- Peer Wandinger
- Sascha Pallenberg
- Carsten Knobloch
Mich persönlich inspirieren eher Karl Kratz und Björn Tantau.