Am 14. und 15. Februar war ich auf der Social Media Week in Hamburg. Auf dieses Event wurde ich durch eine Mitarbeiterin von Tchibo aufmerksam gemacht, da ich als Betreiber des Kaffee-freun.de Blogs einen Kontakt zu diesem Unternehmen habe.
Thema war, „Einblick in die Tchibo Social Media Welt: Wie transparent kann ein Unternehmen im Social Web sein?“
Ich dachte, dass dieser Vortrag auch für die Leser dieses Blogs interessant sei und bin als dem Ruf Tchibos nach Hamburg gefolgt. Der PR-Blogger Klaus Eck hat dann auch die Einführung zum Thema gesprochen.
Er refferierte über die Segnungen der Social Medias und über den vermeintlichen Kontrollverlust in der Kommunikation von Unternehmen, der man durch offensive Teilnahme und Transparenz in den Social Medias begegnen kann, um wieder ein Stück Kontrolle zurück zu gewinnen.
Denn in einer Zeit, wo jeder zum Sender wird und potenziell Millionen von Menschen erreichen kann über die Social Medias ist es wichtig für Unternehmen eine Social Media Strategie zu haben. Denn wenn man als Unterhemen im Internet schweigt, heißt das noch lange nicht dass die eigenen Mitarbeiter, oder Kunden über das Unternehmen nicht reden.
Das alte Sprichwort, „Reden ist Silber und schweigen ist Gold“, gilt nicht mehr im Zeitalter von Social Media. Als „Best Practice“ Modell wurden dann der Vortrag von den netten Tchibo Blog Damen Malina Wiegand, Katharina Scheele und der Tchibo Facebook Dame Isabelle Rath vorgestellt.
Die drei Damen von Tchibo haben ihren Vortrag wirklich sehr gut gemacht und anhand harter Fakten ihre Erfahrungen mit den Social Medias geschildert. So erreicht der Tchibo Blog mittlerweile gut 30000 Leser im Monat und die Facebook Fanpage hat mittlerweile knapp 120000 Fans.
Ein heiße Frage war, wie das Unternehmen mit Shitstorms umgehe. Bisher bliebt dieser Fall aus, aber man könnte im Fall der Fälle einen Verantwortlichen aus der Redaktion sehr schnell auch über Handy erreichen um schnell zu reagieren.
Isabelle Rath berichtete über eine spannende Diskussionen über „Unterwäsche in Übergrößen“ auf der Facebook Fanpage, die dem Unternehmen Tchibo zu neuen Erkenntnissen verholfen hat, die man sonst nicht so einfach mitbekommt.
Ein weiteres Thema waren die Social Media Guidelines, die Tchibo für seine Mitarbeiter hat. Das Unternehmen hatte zu diesem Thema ein kurzweiliges YouTube Video produziert, was aber leider nicht mehr online ist.
Meiner Meinung nach ist dieses Video tatsächlich ein sehr guter Ansatz, um Mitarbeiter für die Social Medias zu sensibilisieren.
Nach diesem Vortrag ging es weiter im Programm mit der Diskussionsrunde zum Thema:
„Spannende Dreiecksbeziehung oder ungeliebte Konkurrenz? Zur Beziehung von Fashion-Industrie, Bloggern & Modejournalismus“
Das war ein Thema in dem ich noch gar nicht drin war. Interessant fand ich hier, wie die Beziehungen zwischen Unternehmen (hier Tom Tailor) und Bloggern zu Stande kommen und worauf geachtet wird. An der Diskussionsrunde haben sich u.a die Bloggerin Anna FrOst von Fashionpuppe.com , Kathrin Wittich von Deal-hunter.de beteiligt, die Social Media Managerin Harriet Schmitz von Tom Tailor, die Brigitte Journalistin Julia Müller, die Bloggerin Laura Behncke von geschmackvoll.de und als Moderator Heiko Hebig.
Im Anschluss an dieser Veranstaltung fand der PR-Social Media Gipfel statt mit einem wirklich erlesenen Kreis von PR-Profis. D
Darunter Torsten Panzer der Vorstandsvorsitzende des PR Clubs Hamburg, Thomas Voigt, Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group, Patrick Wassel, Leiter Digital FAKTOR 3 AG, der Google Pressesprecher Stefan Keuchel und der Gründer und Vorstand Bernhard Fischer-Appelt von fischerAppelt AG. Das Fazit aus dieser Diskussionsrunde für mich ist, dass die PR einen sehr großen Wandel unterlegen ist. Social Media sind für die PR ein regelrechter Glücksfall, denn man kann nun ganz einfach über Facebook & Co als Unternehmen eine Millionenpublikum erreichen, ohne den Umweg über die klassischen Medien zu machen.
Allerdings möchte ich kritisch bemerken, dass zwar hier hochkarätige PR Menschen theoretisch die Auswirkungen von Social Media diskutieren können, doch praktisch nicht von jedem Teilnehmer umgesetzt wird. Aber nicht jeder muss ein Blog, Twitter oder Facebook Profil haben um mitreden zu können. Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig befremdlich, wie sich hier 5 Personen hinsetzen können, hochtrabend über Social Media diskutieren und nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer hat ein eigenes Twitter oder facebook Profil haben. Der Wandel der PR-Welt ist also noch nicht vollends abgeschlossen, wie man allein schon an diesem Umstand erkennen kann.